Fachlexikon

Kompaktes Wissen über Industriearmaturen

Die Vermittlung von Wissen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten unseren Kunden, Lernenden, Studenten und nicht zuletzt Schülern ein Medium zur Erweiterung ihres Wissens anbieten.

Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.

Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.

Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.

Ihr Wissen ist unser Potenzial des gemeinsamen Erfolges.

BegriffBeschreibung
FußventilBezeichnung für einen Rückstromverhinderer zum Einsatz an Pumpensaugleitungen, insbesondere bei Kreiselpumpen.
Da Kreiselpumpen nur im gefüllten Zustand in Betrieb genommen werden können, muss ein Leerlaufen unterbunden werden. Andererseits soll der Druckverlust minimal sein, um Kavitation in der Pumpe zu vermeiden.
Fremdmediumbetätig-tes Sicherheitsabsperr-RegelventilSicherheitsventil, das durch zum Beispiel einen Antrieb angesteuert wird. Die Sicherheitsstellung wird meist durch eine im Antrieb integrierte Schließfeder angefahren.
FoliensicherheitsventilSicherheitsventil mit zusätzlich eingespannter Folie zur Gewährleistung höchster Dichtheit.
Die Folie (metallisch oder nichtmetallisch) ist eintrittsseitig eingespannt, wird allerdings beim Ansprechen des Ventils zerstört.
FlanschanschlussGehäuseende mit einem Flansch zum Anschluss an einen entsprechenden Flansch.
FiresafeKonstruktive Ausführung einer Armatur, die auch im Brandfalle noch eine Dichtheit der geschlossenen Armatur über eine genau definierte Zeit garantiert. Firesafe-Prüfungen sind in der BS 6755:part 2 und in der API geregelt.
Fire-LockFire-Lock Systeme sind eine ergänzende Sicherheitseinrichtung zur Verminderung von Brandfolgeschäden. Im Brandfalle sorgt eine Patrone mit einer Intumeszenzmasse (lat. "intumescere" = anschwellen) für einen schnellen Schließvorgang der Armatur. Die Funktionsweise ist analog zu einem Airbag im Auto.
Finite-Elemente-Methode (FEM)Leistungsfähiges Verfahren zur numerischen Lösung von Festigkeitsproblemen aller Art: statische, dynamische und thermische Belastung, Beanspruchung im elastischen sowie plastischen Bereich der Werkstoffe, eingeschlossen Stabilitätsprobleme, bei beliebigen Geometrien.
Die FEM basiert auf der Lösung linearer Gleichungssysteme höherer Ordnung mit Hilfe leistungsfähiger Rechner. Das zu berechnende System, Struktur genannt, wird dabei in angepasste Elemente aufgeteilt.
Durch die Anwendung der FEM wird die Festigkeits- bzw. Verformungsbestimmung wesentlich verbessert.
FestigkeitsmomentMoment, das auf das Betätigungsorgan oder wenn angebaut, die Betätigungsvorrichtung aufgebracht wird, und für das die Armatur ausgelegt ist.
FestigkeitsberechnungBerechnung des Gehäuses, des Absperrelementes und der Betätigungselemente der Armatur zur Auslegung bzw. zum Nachweis der Funktions- und Standfestigkeit mit analytischen oder numerischen Methoden.
Die Konstruktion muss den Anforderungen nach pr EN 125 16-3:1999 oder anderen anerkannten Berechnungsmethoden entsprechen.
Zu berücksichtigen sind neben der Druckbeanspruchung die Einsatztemperaturen sowie das Werkstoffverhalten. Anspruchsvolle Berechnungen erfassen auch die Verformung des Gehäuses und des Absperrkörpers zur Gewährleistung der Dichtheit und Betätigung der Armatur.
Festigkeits- und DichtheitsprüfungDer Hersteller muss u. a. nachweisen, dass die Anforderungen hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit des drucktragenden Gehäuses erfüllt werden (nach EN 12266).
Die Festigkeit des drucktragenden Gehäuses wird in der Regel mit Wasser beim 1,5-fachen des zulässigen Druckes (Nenndruck bzw. zulässiger Betriebsüberdruck) vor Anbringen des Schutzanstriches bzw. einer Beschichtung geprüft.
Die Dichtheit des Gehäuses einschließlich der Abdichtung der Betätigungselemente kann mit der Festigkeitsprüfung gekoppelt werden. Bei Prüfung mit Luft (Tauchen oder Abpinseln) wird ein Prüfdruck des 0,1-fachen des zulässigen Betriebsüberdruckes (höchstens jedoch 0,6 MPa) gewählt.
Nicht in jedem Fall ist die Einzelprüfung erforderlich, zutreffend zum Beispiel bei anerkannter Typprüfung oder auch bei Armaturen mit DN ≤ 50.
Fertigungsbegleitende PrüfungPrüfung, die an Armaturen während des Produktionsprozesses durchgeführt wird, zur Bestätigung, dass die Produktion mit den festgelegten Anforderungen übereinstimmt.
FernantriebIst die unmittelbare Betätigung einer Armatur vor Ort nicht möglich (Zugänglichkeit, extreme Bedingungen) oder nicht erwünscht, so werden mechanische Getriebe zwischen Armaturen und Antrieb eingeordnet.
In der Regel sind dies Gestänge, von einer Flursäule bis hin zu mehrgliedrigen Getrieben (Gestänge mit Gelenken, auch Kettenantriebe, Unterstützungen, Aus-gleichselementen für Länge und Wirbelabweichungen, gegebenenfalls auch mit Elementen zur Kraftübersetzung und Drehzahländerung).
FeldbusSensoren und Aktoren (Regelarmaturen) werden über einen bidirektionalen, digitalen Kommunikationsbus (Feldbus) in das Prozessleitsystem eingebunden. Im Gegensatz zu analogen Verbindungen wird die Anzahl der erforderlichen Kabel und damit Montageaufwand deutlich reduziert.
Federrückstellung→ Fail Safe Position. Bei handbetätigten Armaturen kann die Federrückstellung auch so ausgelegt sein, dass nach dem Loslassen des Handhebels die Armatur selbständig schließt.
FederelementElastisches Bauteil, zumeist in Ringform, zum Andrücken anderer Elemente an Gegenkörper.
Zum Einsatz kommend zum Andrücken von Dichtungen/Dichtringen
–    an den Absperrkörper bei Kugelhähnen, auch bei Schieber-Sonderkonstruktionen,
–    bei Stopfbuchspackungen zum Ausgleich der Abnutzung/des Setzens der Packung.
Die Bezeichnung wird zum Teil auch genutzt für die elastischen Dichtringe selbst.
FaltenbalgabdichtungSichere Abdichtung der Spindeldurchführung durch den Deckel/das Oberteil bei Armaturen mit Hubbewegung, insbesondere bei Ventilen.
Der Faltenbalg, in Form eines Wellrohres ausgebildet, metallisch oder auch nichtmetallisch, muss dabei dem Hub (von Auf- bis Zu-Stellung) angepasst sein und die Verformung beim Stellen elastisch aufnehmen.
Zur Absicherung gegen eine Rissausbildung oder Zerstörung wird zumeist zusätzlich eine Stopfbuchsabdichtung vorgesehen.

Bild: Schrägsitzventil mit Faltenbalgabdichtung

Schrägsitzventil mit Faltenbalgabdichtung

Fail-Safe PositionVordefinierte Position einer Armatur, die im Störfall automatisch angefahren wird. Beispiel hierfür ist zum Beispiel ein federschließender Antrieb, der bei Ausfall der Steuerluft oder der Hilfsenergie die Armatur selbständig schließt.