Fachlexikon

Kompaktes Wissen über Industriearmaturen

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Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.

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BegriffBeschreibung
druckrichtungs- abhängige Armatur Armaturen mit zum Beispiel einer Druckentlastungsbohrung sind in der Regel nur in einer Flussrichtung zu betreiben. Der Betrieb entgegen der Durchflussrichtung kann eine Undichtheit im Durchgang zur Folge haben.
DruckmindererÄltere Bezeichnung für eine Armatur, die selbsttätig, also ohne Hilfsenergie, den Nachdruck unabhängig vom Vordruck konstant hält.
Dieser Nachdruckregler drosselt also einen variablen Vordruck p1 auf einen vorgegebenen Nachdruck p2 bzw. hält unabhängig von der Entnahme im Nachdrucksystem den Druck p2 konstant.
Eine solche Regelarmatur kommt zum Beispiel zum Einsatz bei der Versorgung von Zwischendampfschienen aus Dampfsystemen höheren Druckes oder als Druckminderventil an Gasflaschen.
DruckgeräterichtlinieDie EG-Druckgeräterichtlinie (Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über Druckgeräte) regelt die Ausrüstung und konstruktive Ausle-gung von Druckgeräten. Sie ist die Grundlage für die Kennzeichnung mit einem CE-Zeichen bei Druckbehältern und Ausrüstungsteilen.
→ PED
DruckentlastungKonstruktive Maßnahme zur Vermeidung von unkontrolliertem Druckaufbau im Inneren der Armatur. In der Armatur eingeschlossenes Medium kann sich bei Erwärmung ausdehnen und diesen Druckanstieg verursachen. Eine druckseitig angebrachte Zusatzbohrung im Abschlusskörper ermöglicht den Druckausgleich mit dem Rohrleitungssystem.
Drosselung, DrosselfaktorDie Wirkung von Stellarmaturen auf den Durchfluss von Anlagen beruht fast ausschließlich auf der Umwandlung von potentieller bzw. kinetischer Energie in Wärme.
Bei Flüssigkeiten entspricht dies dem Druckverlust ∆rn.
Bei Gasen ist neben der Druckänderung die Dichteänderung zu beachten. In guter Näherung liegt eine adiabate Zustandsänderung vor.
Bei kleinen Geschwindigkeiten (Ma < 0,3) kann dafür näherungsweise auch das Druckverhältnis p2/p1 herangezogen werden.
Drosselkörper, mehrstufig Aufgliederung des Parabolkegels eines Regelventils in mehrere in Reihe geschaltete engste Querschnitte an einem Stellkörper. Auch gegeben bei der Ausführung des Stellkörpers in Form mehrerer in Reihe durchströmter gelochter Hohlzylinder.
Im übertragenen Sinn auch zutreffend für in Reihe angeordnete starre koaxiale Lochkörper nach der eigentlichen Drosselgarnitur (Sitz-Kegel).
Zur Anwendung kommend für die Drosselung großer Druckdifferenzen bei Regelventilen:
–    vor allem bei Flüssigkeiten, um die Kavitationsgefahr zu minimieren;
–    auch bei Gasen, um die Geräuschentwicklung zu reduzieren.

Bild: Dreistufiger Drosselkörper

Dreistufiger Drosselkörper

DrosselkegelEs ist der Stellkörper bei Regelventilen. Durch seine Profilierung und damit hubabhängige Freigabe der Durchströmfläche wird die Einhaltung vorgegebener Durchflusskennlinien möglich.
In der Ausführung als profilierter Kegel (Parabolkegel), geschlitzter Kolben (Schlitzkegel oder V-Port-Kegel) oder gelochter Hohlzylinder (Lochkegel) dominiert diese Form bei den Stell- und Regelventilen.
Für die Drosselung großer Druckdifferenzen kommt er auch zur Vermeidung von Kavitation und zur Lärmminderung als Mehrstufenkegel zum Einsatz.
DrosselansatzBeim Absperrkörper in Scheibenausführung (Flachsitz) von Absperrventilen kann ein kurzer, kegelförmiger Ansatz eingesetzt werden. Er dient der Verbesserung des Öffnungs- und Schließverhaltens, somit auch der Minderung der Druckstoßgefahr.
Als Regelventil eignet sich eine solche Ausführung auf Grund der ungünstigen Durchflusskennlinie und der für Zwischenstellungen ungeeigneten losen Verbindung zwischen Spindel und Absperrkörper bei den Absperrventilen nicht.
Dreiwege-KugelhahnNeben der Standardausführung gibt es → Kugelhähne als Dreiwege-Armatur. Dreiwege-Kugelhähne werden mit L- oder T-Bohrung zum Verteilen und Mischen eingesetzt.

Bild: Dreiwege-Kugelhahn in Flanschausführung aus Stahl und aus Kunststoff

Dreiwege-Kugelhahn in Flanschausführung aus Stahl und aus Kunststoff

DrehmomentbegrenzerSie dienen der Antriebsabschaltung bei Überschreitung eines vorgegebenen Drehmomentes, was gegebenenfalls für jede Drehrichtung gesondert einstellbar sein muss. Zumeist kommen sie in Kopplung mit einem Wegbegrenzer zum Einsatz und nehmen so eine Sicherheitsfunktion bei Ausfall des Wegbegrenzers wahr.
Der Drehmomentbegrenzer ist ein Drehmoment-Mess-System, das im elektrischen Antrieb eingebaut ist und erlaubt, den Motor abzuschalten, wenn ein eingestelltes Drehmoment erreicht wird.
Drehmoment/ Schubkraft für Auswahl des StellantriebsMaximal erforderliches Drehmoment/Schubkraft um die Armaturenspindel zu bewegen, das für die Auswahl des Stellantriebs unter Berücksichtigung aller definierten Betriebsbedingungen zu Grunde gelegt wird. Es berücksichtigt die Reibungskräfte und die Kräfte zum Fahren in und Ausfahren von den Endlagen. Falls angegeben, berücksichtigt es auch den Sicherheitsfaktor.
Drehmoment, eingestelltesDer Drehmomentwert eines elektrischen Stellantriebs, bei dem der Drehmomentbegrenzer aktiviert wird.
Drehmoment bei blockiertem RotorDas mögliche Abtriebsmoment eines elektrischen Stellantriebes bei Stillstand und bei Nennspannung und (falls anwendbar) Nenn-Frequenz; der Drehmomentbegrenzer ist nicht aktiv.
DrehmomentÜber eine Welle zu übertragende Kraft, die zur Betätigung der Armatur erforderlich ist. Die Angabe des Drehmoments einer Armatur ist unerlässlich zur Auslegung eines Antriebes. Die Welle muss so dimensioniert sein, dass sie das benötigte Drehmoment zuzüglich einer Sicherheit übertragen kann, ohne hierbei Schaden zu nehmen. Einheit ist Nm (Newton x Meter)
DrehkegelventilDas Drehkegelventil ist eine Regelarmatur. Von der Bauart her handelt es sich um einen modifizierten Kugelhahn. Der Stellkörper, die Kugel, ist lediglich als Kugelabschnitt ausgeführt und gegebenenfalls mit zusätzlich exzentrischer Lage der Drehachse, quasi eine doppelexzentrische Klappe mit außerhalb des Durchströmungsquerschnittes liegenden Dreharmen.
Durch zusätzliche Anbauten an den Kugelabschnitt oder die Dreharme ist eine Kennlinienanpassung oder auch eine Strömungsstabilisierung möglich.
Vorteilhaft sind die erreichbaren großen Kvs-Werte, die geringen Stellkraft sowie die Molchbarkeit der Armatur; nachteilig wirken sich gegebenenfalls das destabilisierende große Ablösegebiet und die größere Kavitationsgefahr aus.

Bild: Drehkegelventil

Drehkegelventil

DrehflügelantriebAntriebsvariante für Schwenkantriebe, bei der die Bewegung der Schaltwelle durch Beaufschlagung von an der Welle angebrachte Flügel mit Luft, Flüssigkeit oder einem anderen geeigneten Medium erfolgt. Eine andere Antriebsvariante ist der Doppelkolben-Schwenkantrieb.
Das Flügelprinzip hat gegenüber dem Doppelkolben-Prinzip den Vorteil, dass nicht eine Translationsbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt werden muss. Das Drehmoment wird stattdessen ohne Getriebe an einem Drehflügel erzeugt und auf die Armatur übertragen. Die Umschaltung zwischen den beiden Drehrichtungen ist dadurch hysteresefrei.
DrehantriebEin Drehantrieb ist ein Stellantrieb, der auf die Armatur ein Drehmoment über mindestens eine volle Umdrehung überträgt (nach DIN EN ISO 5210). Er kann Schubkräfte aufnehmen.
Das Drehmoment ist das Moment einer Drehbewegung, das über die Befestigungsflansche und die Verbindungselemente übertragen wird, ausgedrückt in Nm.
Doppelt wirkender StellantriebEin pneumatischer oder hydraulischer Stellantrieb, der externe Energie benötigt, um die Armatur in beide Richtungen zu betätigen.
DoppelsitzventilRegelventil mit zwei in Parallelschaltung angeordneten Durchfluss- bzw. Drosselöffnungen.
Vorzugsweise ausgeführt in Form zweier Parabolkegel auf einer Spindel, bei ziehender Spindel öffnend oder schließend.
Die Parallelschaltung ermöglicht einen größeren maximalen Durchfluss (Kvs), als es bei einem Einsitzventil gegeben ist.
Andererseits ist fertigungsbedingt ein größerer Leckstrom in geschlossener Stellung zu verzeichnen.
DN (Nennweite) EN ISO 6708Eine numerische Festlegung der Größe (siehe Anmerkungen), die für alle Komponenten eines Rohrleitungssystems gleich ist, im Unterschied zu Komponenten, die durch einen Außendurchmesser festgelegt sind oder durch eine Gewindegröße. Sie ist eine runde Zahl (ungefähr der innere Durchmesser des Rohrleitungsanschlusses gemessen in Millimeter). Sie bezieht sich gewöhnlich nur ungefähr auf die Fertigungsmaße.
Anmerkung 1: Sie ist gekennzeichnet durch die Buchstaben “DN”, gefolgt von einer Zahl aus der folgenden Reihe: 10, 15, 20, 25, 32, 40, 50, 65, 80, 100, 125, 150, 200, 250, 300, 350, 400 usw.
Anmerkung 2: Die Nennweite DN kann nicht zu Messungen herangezogen und nicht für Berechnungen verwendet werden.
Anmerkung 3: Die Festlegung der Nennweite ist in Übereinstimmung mit ISO 6708.
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