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Fachlexikon
Kompaktes Wissen über Industriearmaturen
Die Vermittlung von Wissen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten unseren Kunden, Lernenden, Studenten und nicht zuletzt Schülern ein Medium zur Erweiterung ihres Wissens anbieten.Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.
Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.
Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.
Ihr Wissen ist unser Potenzial des gemeinsamen Erfolges.
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Term | Description |
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Elektropolitur | Elektropolitur ist eine hoch entwickelte Technik der Oberflächenbearbeitung, bei der durch elektrolytische Reaktion langsam eine dünne Oberflächenschicht vom Werk abgetragen wird. Erhöhte Flächen und Wölbungen werden vorzugsweise entfernt. Die resultierende Oberfläche ist extrem glatt und spaltenfrei. Die elektropolierten Oberflächen sind so gegenüber Materialanlagerungen und damit auch gegen Angriffe des Materials durch das Medium unempfindlicher. Einsatzfälle hauptsächlich in der Biochemie, Pharmazie sowie im Lebensmittelbereich. |
Einsitzventil | Die Ausführung von Ventilen mit einem Sitz und somit auch einem Abschluss- bzw. Stellkörper ist die häufigste Ausführung von Ventilen für Absperr- und Regelaufgaben sowie ausschließlich bei Sicherheitsventilen und Rückflussverhinderern in Ventilform. Von Vorteil sind der einfache Aufbau und die vielfältige Modifikationsmöglichkeit (Absperrkörper- und Sitzausführung, Durchgangs- oder Eckform, Gerad- oder Schrägsitzventil); nachteilig ist die erforderlich große Stellkraft (Abhilfe gegebenenfalls durch druckentlastende Absperrkörperausführung). Als vom Einsitzventil abweichende Bauarten sind zu nennen die Doppelsitzventile und auch die Mehrwegventile. |
Einplattenschieber | Schieber mit planparallelen Dichtflächen des Abschlusskörpers, auch als Balkenschieber oder Scheibenabschlussschieber bezeichnet. Bei festen Gehäusesitzen wirkt lediglich die Druckdifferenz abströmseitig als Dichtkraft. Durch eine elastische Sitzausführung (Weichdichtung) und/oder axial verschiebbare Sitzringe (Federunterstützung) kann die Abdichtwirkung verbessert werden. Eine Sonderausführung stellt der Leitrohrschieber dar, bei dem in der verlängerten Platte Absperrkörper und Durchflussöffnung in Reihe angeordnet sind. Vorteile sind der geringere Druckverlust, die Molchbarkeit und die geringere Verschmutzungsgefahr (keine Ablagerungen im Schiebersack); nachteilig ist das größere Bauvolumen. |
Einklemmgehäuse | Gehäuse, das zum Einklemmen zwischen Flansche bestimmt ist. |
Einfach wirkender Stellantrieb | Ein pneumatischer oder hydraulischer Stellantrieb, der externe Energie benötigt, um die Armatur in nur eine Richtung zu betätigen. In Gegenrichtung wirkt eine alternative Form von gespeicherter Energie. |
Eigenmediumsteuerung | Dies betrifft Stellgeräte (Armatur einschließlich Antrieb), die ohne äußere Hilfsenergie durch das durchströmende Medium (Eigenmedium) betätigt werden. Herangezogen wird hierfür unmittelbar der Druck des Mediums. Ist der Druck gleichzeitig die Steuer- oder Regelgröße, so ist die Armatur zur Regelarmatur komplettiert (zum Beispiel der Fall bei Sicherheitsventilen). |
Eckarmatur | Armatur, die der Gruppe der Formstückarmaturen zuzuordnen ist. Diese Armaturen verbinden die Aufgabe einer Armatur mit einer Richtungs- und/oder Querschnittsänderung der Strömung von der Eintritts- zur Austrittsseite. Bei einer Eckarmatur ist im Allgemeinen eine Richtungsänderung um 90° zu ver-zeichnen; die Stirnflächen der zwei Öffnungen stehen im rechten Winkel zueinander. |
Düsen-Rückschlagventil | Spezielle Bauart der → Rückflussverhinderer. Haupteinsatzgebiete: Wassertransport und Gasförderung (Luft, Dampf, Gase) in der Energietechnik, Petrochemie Bild: Düsen-Rückschlagventil für Wasseranwendungen |
Durchflusswiderstands- koeffizient | Bekannt als Druckverlustbeiwert gibt er den Zusammenhang zwischen Druckverlust und Staudruck an: mit: ∆pv: Druckverlust in Pa ρ: Dichte in kg/m3 u: mittlere Zuströmgeschwindigkeit in m/s Als quasi spezielle Euler-Zahl ist er zutreffend für inkompressible Medien bei turbulenter Durchströmung (Re > 4 • 104). Wird der Durchflusswiderstandskoeffizient auf eine mittlere Geschwindigkeit bezogen, die mit der DN-Zahl der Armatur in Millimeter berechnet wurde, so wird der Durchflusswiderstandskoeffizient mit zDN bezeichnet. |
Durchflusskoeffizient, relativer | Das Verhältnis eines Durchflusskoeffizienten bei einem relativen Hub zum Nenndurchflusskoeffizienten (EN 60534-1) |
Durchflusskoeffizient Kv | Der Durchflusskoeffizient Kv ist ein durch Messung ermittelter Wert, der angibt wie viel Kubikmeter Wasser von 15 °C pro Stunde durch eine vollständig geöffnete Armatur bei einem Druckabfall von 1 bar fließen. Dabei ist: Q – Durchflussmenge Δp – Druckdifferenz ρ - Dichte des Wassers Kennt man den → Kv-Wert, den zulässigen Druckabfall in der Armatur und die Dichte des Mediums kann man damit den Durchfluss bei den jeweiligen Betriebs-bedingungen berechnen. Zu geringe Ventil-Nennweiten führen zu erhöhtem Druckverlust, möglicherweise auch zu Beschädigungen an den Dichtkanten auf Grund von Erosion. |
Durchflusskennlinie, inhärente | Die einer Stellarmatur eigene Durchflusskennlinie. Vereinbart sind die lineare und die gleichprozentige Kennlinie (EN 60534). Den Anlagenverhältnissen zugeordnete spezielle Kennlinien sind als Sonderkonstruktionen zu vereinbaren. Die Durchflusskennlinie gibt die Beziehung an zwischen dem relativen Durchflusskoeffizienten und dem relativen Hub. |
Durchflussbeiwert | Der Durchflussbeiwert a, abgeleitet von der Durchflussbetrachtung bei Staudruck – Geräten, gibt unter Bezugnahme auf die Ähnlichkeitstheorie analog wie der Druckverlustbeiwert das Verhältnis von Staudruck zu Differenzdruck an, auch zu verstehen als das Verhältnis der realen zur theoretisch idealen Durchflussmenge. |
Durchflussbegrenzung | Sowohl bei Flüssigkeiten als auch bei Gasen kann bei der Armaturendurchströmung eine Durchflussbegrenzung, eine nicht weitere Steigerungsmöglichkeit der Durchflussmenge trotz weiterer Gegendruckabsenkung, eintreten. Bei Flüssigkeiten ist dies der Fall, wenn der Zustand ausgeprägter Kavitation erreicht wird, also im engsten Querschnitt Verdampfung der Flüssigkeit gegeben ist. Durchflussbegrenzung tritt bei Gasen ein, wenn im engsten Querschnitt Schallgeschwindigkeit erreicht wird. Eine weitere Absenkung des Gegendruckes führt nicht mehr zu einer Durchflusssteigerung. Kriterium ist hier das kritische Druckverhältnis. |
Druckverlustbeiwert | → s. Durchflusswiderstandskoeffizient |
Druckverlust | Die Durchströmung einer Armatur ist mit einer Minderung der nutzbaren Energie des durchströmenden Mediums verbunden. Bei Absperrarmaturen in Offenstellung sollte dieser Energieverlust minimal sein. Bei Regel- bzw. Stellarmaturen, die im Allgemeinen mittels Drosselung wirksam sind, ist ein solcher Energieverlust gewollt. Der Energieverlust stellt sich bei Flüssigkeiten unmittelbar als Druckverlust ∆pv = (p1 – p2) dar (exakt bei d1 = d2). Die Vorschriften zur Erfassung von p1 und p2 sind allerdings unterschiedlich: – Druckabfall unmittelbar über die Armatur (DIN EN 1267), – Druckabfall von 2•d vor bis 6•d nach der Armatur (DIN EN 60534). Bei Gasen sollte besser von Druckabfall gesprochen werden: Druckunterschied bedingt durch Verlust und Beschleunigung. Der Energieverlust ist in diesem Fall durch den Drosselfaktor anzugeben, näherungsweise ist dies das Druckverhältnis p2/p1. |
Druckverhältnis, kritisches | Bei Gasen stellt sich beim Erreichen des sogenannten kritischen Zustandes, und damit: Strömungsgeschwindigkeit w ist gleich der Schallgeschwindigkeit a, die größte Stromdichte r•w ein. Eine weitere Durchflusssteigerung durch den engsten Querschnitt in der Armatur (vena contracta) ist dann nicht mehr möglich; es tritt eine Durchflussbegrenzung ein. |
Druckstoß | Ein Druckstoß, im Allgemeinen als Druckschwingung auftretend, somit sowohl Überdruck- als auch Unterdruckbeanspruchung umfassend, tritt bei schnellen Zustandsänderungen flüssigkeitsdurchströmter Systeme auf. Zur Druckbegrenzung bieten sich eine Reihe von Maßnahmekomplexen an. Zu nennen sind Maßnahmen zur Verringerung der Geschwindigkeitsänderung, zur Reduzierung der Reflexionszeit oder auch zur Verkleinerung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Druckwellen. Bei der Bewertung ist das Zeitverhalten der gesamten Anlage zu beachten, zum Beispiel also auch der Auslaufvorgang von Pumpen. Bei Nichtbeachtung können Festigkeits- und/oder Stabilitätsüberschreitungen, unzulässige Schwingungsanregungen der Armatur und/oder des Rohrleitungssystems, gegebenenfalls auch Kavitationserscheinungen auftreten. |
Druckschalter | Schalter, der ab einem bestimmten Druck einen Schaltvorgang auslöst. Auch Schalter, der zum Auslösen des Schaltvorgangs durch Drücken betätigt werden muss. |
Druckrückgewinn -Faktor | Regel- bzw. Stellarmaturen wandeln potentielle Druckenergie über kinetische Energie in Wärme um. Die durch die Flächeneinschnürung bewirkte hohe kinetische Energie wird jedoch zum Teil wieder in Druckenergie zurückverwandelt; in der Armatur kommt es somit zu einem Unterdruck gegenüber dem Austrittsdruck. Der Faktor für den Druckrückgewinn FL in der Form mit pvc: minimaler Druck in der Armatur (vena contracta – Druck) kennzeichnet den Druckrückgewinn (p2 – pvc). Mit diesem Kennwert kann eine gegebenenfalls vorliegende Kavitationsgefahr (pD > pvc) ermittelt werden. Bei Gasen wird er zur Bestimmung der früher als nach dem Gegendruck anzunehmenden, eintretenden Durchflussbegrenzung herangezogen. |
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